Schottland 2013


Loch an Loch und hält doch...

 

 Dunnottar Castle an der Ostküste       

Unsere diesjährige Tour in den Norden beginnt mit der entspannten Anreise nach Amsterdam. Bis zuletzt haben wir an der Wohnkabine gebastelt, Polster und Stautaschen genäht und letzte Kleinigkeiten erledigt. Jetzt endlich sitzen wir im reisefertigen Landy und es kann losgehen. Schon nach kurzer Zeit verlassen wir die Autobahn und fahren bei strahlenden Sonnenschein über Landstraßen weiter, wir haben genügend Zeit und der Weg nach Amsterdam ist nicht sehr weit. Kurz bevor wir Deutschland verlassen tanken wir noch einmal voll, nur um dann hinter der Grenze zu sehen das der Diesel hier in Holland günstiger gewesen wäre als bei uns ;-( . Ich bin drauf und dran mir mit nem rostigen Nagel eine entsprechende Notiz in die Fahrertür zu ritzen, damit mir das nicht noch einmal passiert... Für die erste Nacht stellen wir den Landy auf dem Autocamp in Amsterdam ab und fahren nach einem kurzen Fußmarsch mit der kostenlosen Personenfähre ins Centrum der Metropole. Gleich am Fähranleger wird einem durch die überwältigende Anzahl von Fahrrädern bewusst, dass man sich in Holland befinden muss ;-)   Nette Cafes links und rechts der Grachten laden zum verweilen ein, die Sonne scheint - was will man mehr?

  

 

Wir wollen trotzdem mehr, nämlich Löcher, Castle's, Schottenröcke und Dudelsackmusik. Also geht es am nächsten Tag zum Fährhafen nach Ijmuiden, wo wir uns am Nachmittag an Bord der DFDS-Fähre nach Newcastle einnisten. Nachdem der Landy im Autodeck verstaut ist, bringen wir unser Gepäck auf die uns zugeteilte Besenkammer mit Etagenbett und Naßzelle. Natürlich kann man für einen entsprechenden Aufpreis auch komfortable Kabinen bekommen, aber für lediglich eine Übernachtung war es uns das nicht wert. Von Deck aus sehen wir dem Ablegemanöver zu und bleiben noch eine Weile hier oben. Das Wetter ist angenehm warm und wir schauen zu, wie die Küste hinter uns immer kleiner wird. Nachdem wir einen Offshore-Windpark passiert haben, gibt es außer Wellen nichts mehr zu sehen und für uns wird es nun Zeit das Schiff zu inspizieren. So vertreiben wir uns die Zeit mit bummeln und essen bis wir uns zufrieden und müde in unsere Abstellkammer zurückziehen.

 

        

 

Nach einer ruhigen Überfahrt und einem leckeren Frühstücksbuffet geht's aufs vordere Deck der Fähre, um nach Delfinen Ausschau zu halten. Kurz vor dem Einlaufen in Newcastle lassen sich dann auch ein paar White Beaked Delphine sehen. Die zum Titanicfeeling fehlenden Eisberge ersetzen wir kurzerhand durch ein Eis vom Schiffskiosk. Nachdem die Fähre ihren Inhalt an Land gespuckt hat, geht es von nun an mit Linksverkehr weiter. Die Umstellung ist nicht wirklich schwer und das nervtötende Gehupe der linksfahrenden Verkehrsteilnehmer gehört, nach einem beherzten Dreh am Autoradio, auch schnell der Vergangenheit an. Wir wollen der Küste nach Norden folgen, ich jedoch biege an einem Kreisel eine Ausfahrt zu früh ab und gelange so auf die Schnellstraße mit mautpflichtigen Tunnel. Der Tunnel führt unter dem Fluß Tyne hindurch, welcher die Stadt teilt. Zum Glück haben wir auf der Fähre etwas Bargeld getauscht und unser Münzgeld reicht gerade für die Hin und Rückfahrt durch den Tunnel.

Nach unserer kleinen Irrfahrt folgen wir der Ostküste gen Norden und kommen so durch mehrere kleine Fischerorte schließlich nach Lindisfarne, auch Holy Island genannt. Diese Gezeiteninsel kann man bei Ebbe über eine asphaltierte Strasse mit dem Auto erreichen. Dort gründete ein irischer Mönch im 7. Jahrhundert ein Kloster, von dem lediglich noch die Ruinen zu besichtigen sind, während der kostenpflichtige Parkplatz weiterhin instand gehalten wird...

 

So währt unser Aufenthalt auf der Insel auch nicht allzu lang. Wir verlassen die Küste und gelangen über nette, hügelige und kurvenreiche Straßen nach Melrose, wo die berühmte Melrose Abbey steht. Hier soll das Herz des schottischen Helden Robert Bruce begraben worden sein. Tatsächlich wurde im Jahr 1920 im Kapitelhaus des Klosters ein mumifiziertes Herz gefunden. Im warmen Abendlicht ist die Ruine der alten Abtei ein noch immer beeindruckendes Bauwerk. Ich fühle mich in die Zeit von "Die Säulen der Erde" zurückversetzt und warte das Tom Builder um die Ecke kommt um die Abbey wieder aufzubauen...

Edinburgh, Schottlands Hauptstadt und einer der Touristenmagneten, empfängt uns mit Sonnenschein und vollen Straßen. Am Castle laufen schon die Vorbereitungen für das Military-Tattoo und nehmen so viel vom Charme der Burg, da die großen Tribünen nicht so recht ins Bild passen wollen. In einem riesigen Souvenirladen schauen wir uns an, wie auf alten Webstühlen die typischen Schottenmuster entstehen. Wir schlendern ein wenig durch die Gassen der Altstadt und durch den Park, der die Burg umgibt. Jedoch ist uns der Rummel schon bald zuviel und wir verlassen die quirlige Stadt wieder.

       

Am Firth of Forth überspannt eine gigantische Eisenbahnbrücke die Mündung des Forth. Die ca. 2,5Km lange Brücke wurde in den Jahren 1882-90 erbaut und noch heute fahren die Züge in knapp 50 Meter Höhe auf der Brücke über die Flussmündung. Wir machen einen Abstecher zum ca.40km entfernten Ort Falkirk, um das dortige Schiffshebewerk am Union Canal zu besichtigen. Diese weltweit einmalige Konstruktion hat zwei gleichgroße Becken, welche um eine Achse rotieren und so den Forth and Clyde Canal mit dem Union Canal verbinden. Vor der Eröffnung im Jahre 2002 mussten die 24 Meter Höhendifferenz noch mit mehreren Schleusen überbrückt werden.

       

 

Am Abend sind wir zurück am Firth of Forth, denn ich möchte ein paar Aufnahmen von der Brücke bei Beleuchtung machen. Nach und nach finden sich weitere Fotografen ein und es bleibt genügend Zeit für nette Gespräche, denn die Beleuchtung wird von den geizigen Schotten im Sommer erst um 23:00 Uhr eingeschaltet.

 

 

Wir überqueren den Firth of Forth und kommen zum ersten Loch auf unserer Reise. Leider ist das Wetter grau in grau und so liegt Loch Leven etwas gelangweilt und unmotiviert in der Landschaft herum. Das Castle auf der kleinen Insel hebt sich bei dem tristen Wetter kaum von seiner Umgebung ab und so machen wir uns bald wieder auf in Richtung Küste, wo wir nun wieder bei Sonnenschein unterwegs sind. Nette kleine Fischerhäfen liegen auf unserem Weg und so reiht sich Pause an Pause. Wir fahren über St.Andrews, wo die Ruinen der Kathedrale die Stadt überragen, die Küste hinauf bis nach Stonehaven. Dort liegen die Überbleibsel von Dunnottar Castle auf einer Felsspitze in einer malerischen Bucht.

       

 

             

Ein warmer Wind empfängt uns, als wir am Dunnottar Castle aus dem Landy steigen. Der Weg vom Parkplatz bis zu der Burgruine an der Küste ist nicht weit. Am Eingang zur Burg misshandelt ein Schotte voller Inbrunst seine Bagpipe und entlockt ihr so eine selten gehörte Aneinanderreihung von Mißtönen. Uns verschlägt es daher auf die andere Seite der Bucht, von wo die Burg dafür aber auch den schönsten Anblick bietet. In der Bucht tauchen ab und an Robben auf, aus der Ferne wehen die Aufschreie des gequälten Dudelsacks herüber und zwingen die Robben schnell wieder unter Wasser. Ich glaube ein paar Noten von "Last of the Mohicans" herauszuhören und kann nun gut verstehen warum es diesen stolzen Stamm nicht mehr gibt und Robben solange die Luft anhalten können...

Wir kehren der Küste den Rücken und fahren nordwestlich durch die Ausläufer der Highlands. Immer wieder kommen wir an alten Burgen vorbei, wobei sich das Craigievar Castle mit seinem rosa Anstrich stark von allem bisher Gesehenen abhebt ;-)

       

Bei wechselhaftem Wetter nähern wir uns Inverness und somit auch dem berühmten Loch Ness. Wir umrunden den sagenumwobenen See, ohne ihm jedoch irgendetwas Außergewöhnliches abringen zu können. Wider besseren Wissens ertappe auch ich mich dabei nach ungewöhnlichen Dingen auf dem See Ausschau zu halten. Die Landschaft ist sehr schön und auf den kleinen Singletracks macht das Fahren Spaß. Bei Fort Augustus gelangt der Caledonien Canal über mehrere Staustufen hintereinander in den See. Ich nehme an das Nessi diesen Notausgang schon vor längerer Zeit genommen hat, um endlich Ruhe vor den Touristenströmen zu haben ;-)

       

Ullapool empfängt uns mit heftigen Wind und Regen. Auf dem Campingplatz in der Hafenstadt sitzen wir das unangenehme Wetter erst mal aus, bevor wir den Ort erkunden. Ich habe ein wenig Mitleid mit den Motorradfahrern, die ja in der Regel nur sehr kleine Zelte dabei haben und in denen sie nun ausharren. Nach einer Weile lassen Wind und Regen nach und ich schaue mir den Hafen an. Es ist nicht viel los, das Grau des Himmels passt zwar ganz gut zu meinen Haaren, trägt allerdings nicht gerade dazu bei den Ort einladender erscheinen zu lassen. Einige Fischkutter velassen den Hafen und fahren hinaus in die graue See, tauschen möchte ich bei dem tristen Wetter nicht mit der Besatzung

Am Loch Maree treffen wir auf die Victoria Falls. Aufgrund des großen Namens und der Ausschilderung erwarten wir ein beeindruckendes Naturschauspiel, tatsächlich aber ist es ein recht kleiner aber trotzdem nett anzusehender Wasserfall in bewaldeter Umgebung. Tiefhängende Wolken vermitteln uns am Abend das Gefühl inmitten der Saga um den Herrn der Ringe zu sein. Der Berg am Ufer gegenüber des Lochs sieht aus wie Mordor und ich schaue heimlich immer mal wieder zu den Ringen meiner Frau, ob nicht einer plötzlich anfängt zu leuchten…

         

Auf der Strecke von Applecross nach Tornapress kommen wir über die höchste Passstrasse Schottlands. Die Bealach-na Bo (Rinderpfad) ist eine der schönsten Passstrassen in Schottland und gehört zur A896, welche hier als Singletrack über die Berge führt. Die Passhöhe von etwas über 620m ist natürlich nicht mit Alpenpässen zu vergleichen, oben angekommen hat man jedoch einen schönen Ausblick auf die Isle of Skye und die Bergmassive der Northwestern Highlands. Heftiger kalter Wind sorgt in unserem Fall jedoch dafür, dass die Pause nicht allzu lang wird und wir die Fahrt schon bald wieder fortsetzen.

       

 Eilean Donan Castle ist wohl die meist fotografierte Burg in Schottland. Malerisch steht die aus vielen Filmen bekannte Burg auf einer kleinen Insel, wo Loch Duich, Loch Alsh und Loch Long zusammentreffen. Loch Long ist dabei übrigens, wie der Name schon sagt, das kürzeste der Drei...

Busladungen voller Touristen landen Tag für Tag auf dem grossen Parkplatz vor der Burg und lassen so kaum das Bild mittelalterlichen Ritterlebens vor dem geistigen Auge erscheinen.

Wer jedoch Zeit hat und die Burg am Abend oder in den frühen Morgenstunden aufsucht, bekommt ein ganz anderes Bild geboten. Einsam und ruhig steht die Burg auf ihrer kleinen Insel, je nach Tidenstand mehr oder weniger von Wasser umschlossen und regt die Phantasie des Besuchers an. Man kann dann förmlich das Hufgetrappel auf dem Pflaster der steinernen Brücke hören und sieht die Fahnen an den Lanzen der Ritter im Wind wehen…

 

Bei Glenelg setzen wir mit einer kleinen, witzigen Fähre über nach Skye. Die Plattform für die Fahrzeuge wird nach dem Anlegen von Hand gedreht, so dass man rauf bzw. runterfahren kann. Auf dem Campingplatz in Dornie beim Eilean Donan Castle hatte uns ein Schotte von der Fähre erzählt, wir wären ansonsten wohl über die Brücke nach Skye gefahren. Nach einem Stop in Portree und einer kleinen Stärkung mit Fish and Chips kommen wir zum Old Man of Storr, einer 50m hohen Felsnadel die am Hang des 700m hohen Bergkegel the Storr steht.

             

 

Der Wanderweg im Felsgarten Quiraing bietet traumhafte Aussichten auf die Umgebung. Habe ich zumindest mal auf Bildern gesehen..., als wir dort wandern wollen, ist die Sicht jedoch gleich Null und es nieselt in einer Tour. Nach einiger Zeit kehren wir um, es wird einfach nicht besser und der Weg dazu immer rutschiger. Mir als staatlich anerkannten Bewegungslegastheniker reicht diese Ausrede völlig aus, um die Wanderschuhe wieder mit dem Fahrersitz zu tauschen.

           

Wir bleiben noch einige Zeit auf der Insel und besuchen den Leuchtturm Neist Point am westlichen Zipfel der Insel und die Fairy Pools am Fuße der Cuillins bevor wir über die Brücke zum Festland zurückkehren. Über Fort William gelangen wir zum Glenfinnan Viadukt. Der Jacobite Steam Train, auch bekannt als Harry Potter Zug, kommt hier täglich auf seiner Strecke Fort William - Mallaig vorbei und zieht so viele Touristen an.

    

               

Zufrieden brummt der Landy vor sich hin, als wir im Schatten des Ben Nevis die Strasse um Loch Leven herum fahren. Wieder am Loch Linnhe angekommen fahren wir weiter Richtung Oban. Auf dem Weg kommen wir am Castle Stalker vorbei, welches auf einer winzigen Gezeiteninsel im Loch Laich steht. Bekannt wurde dieses Tower House durch Filme wie "Die Ritter der Kokusnuss" oder "Highlander Endgames". Zu Fuß kann sie nur bei Ebbe erreicht werden.

          

Am Loch Awe vorbei geht es ostwärts in die Highlands. Das Wetter ist sehr durchwachsen und so liegt Kilchurn Castle am am nordöstlichen Ende von Loch Awe im dunstigen Grau. Uns zieht es weiter nach Killin und von dort zum Loch Tay. Auf einem Singletrack geht es von Killin aus am Südufer entlang des langestreckten Sees. Verläuft die Straße zunächst noch nahe dem Ufer, steigt sie schon bald an und man hat einen schönen Blick von oben über den See, der als einer der schönsten in Schottland gilt.

An seinem Ende angekommen wenden wir uns sogleich dem nächsten Loch zu, Loch Rannoch. Anders als am Loch Tay führt die kleine Strasse auf der nördlichen Route immer am Ufer des Sees entlang. Fährt man die Straße am Ende des Sees weiter, so gelangt man zum kleinen Bahnhof Rannoch Station, wo die Straße dann auch endet. In dem kleinen Bahnhof gibt es auch einen Tea Room, wo man sich die Wartezeit auf den Zug vertreiben kann.

                      

 

Abermals sind wir zum Glenfinnan Viadukt gefahren. Ich möchte noch ein paar Aufnahmen von der Brücke und dem Zug machen. Bei unserem ersten Besuch hatte es leider stark geregnet und es war mir nicht möglich vernünftige Bilder zu machen. Auch diesmal ist das Wetter alles andere als gut. Es nieselt die ganze Zeit, der Himmel ist grau in grau. Durch hüfthohes nasses Gras und Farn erklimme ich am Abend unweit des Viaduktes einen Hügel, von dem aus ich einen schönen Blick auf die Brücke und die umgebende Landschaft habe. Dort angekommen warte ich mittlerweile völlig durchnässt auf den Zug, der eingentlich bald aus Mallaig zurückkommen müßte. Für einen kurzen Moment ist es trocken, sofort umschwirren mich kleine Fliegen die unangenhem auf der Kopfhaut zwicken. Als der Regen wieder einsetzt bin ich schon froh die blöden Viecher wieder los zu werden. Aber die haben es sich unter meinem Schirm, den ich eigentlich mehr als Schutz für die Fotokamera mithabe, gemütlich gemacht. So stehe ich im Nieselregen mit dem Schirm fuchtelnd auf dem Hügel, von dem aus ich meine Bilder machen wollte. Das muß ein lustiges Schauspiel abgeben, dem Wetter sei Dank gibt es aber keine Zuschauer ;-)

Als der Zug dann endlich kommt, ist die Dampflok verkehrt herum vor den Zug gespannt. Wieder nichts mit einer vernünftigen Aufnahme... So stehe ich am anderen Tag erneut auf meinem Beobachtungshügel und warte auf den Zug. Für Sekunden bricht die Sonne durch den grauen Himmel und malt leuchtende Flecken in die Landschaft. Natürlich ist das Schauspiel vorbei als der Zug über die Brücke fährt und der Himmel schaut hähmisch grinsend mit grauem Gesicht auf mich herab. Es soll halt nicht sein. Naja, wenigstens hatten so die Fliegen ein weiteres Mal ihren Spaß...

Durchs schöne Glen Coe fahren wir Richtung Loch Lomond. Unterwegs machen wir einen Abstecher zum Kilchurn Castle am Loch Awe, welches ja bei unserem ersten Besuch ebenfalls durch das Wetter nicht gerade einen einladenden Eindruck machte. Das Wetter wechselt im Minutentakt von Regen auf Sonnenschein. Sobald die Sonne die Oberhand gewinnt, leuchtet die Landschaft in den schönsten Grüntönen. Nur Augenblicke später treibt der Wind den Regen waagerecht vor sich her, natürlich genau auf mich zu...

 

          

Loch Lomond ist ist nicht so, wie wir es erwartet haben. Das größte der schottischen Lochs liegt im Einzugsgebiet von Glasgow und ist demzufolge auch recht überlaufen. Zudem werden die Berge immer flacher und die Landschaft weniger dramatisch. So fahren wir entgegen unserer ersten Planung nicht weiter die Westküste herunter nach Süden, sondern entgegengesetzt zurück in Richtung Norden.

 Loch Lomond nach einem Gewitter

                           

 

      

 Loch Lochy mit Ben Nevis

Ab Fort William fahren wir quer durch die Highlands hinauf an die Küste bei Burghead. Das Wetter ist hier an der Küste beständiger und die Temperaturen deutlich milder. Bei strahlenden Sonnenschein folgen wir auf kleinen Straßen dem Küstenverlauf und kommen so von einem Fischerort zum Nächsten. Auf diese Weise bummeln wir gemütlich die Küste entlang, bis wir bei Stonehaven wieder die Ruinen von Dunnottar Castle erreichen. Bis hierher waren wir der Küste ja schon am Anfang unserer Reise gefolgt, so das wir uns erneut dem Landesinneren zuwenden.

      

 

 

Immer am Fluß Dee entlang geht es abermals in die Highlands und wir genießen die schöne Landschaft. Bei Braemar macht die Straße einen Knick gen Süden und so sind wir ab jetzt praktisch auf dem Heimweg. Der Baumbewuchs wird immer weniger und es zeigt sich das bekannt karge Gesicht der Highlands. Als wir am Devill`s Ellbow Pass ankommen, ändert sich schlagartig das Wetter. Dichter Nebel hüllt die Landschaft in graue Watte, gleich einem Hinweis - "bitte fahren sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen...". Unsere Reiseszeit geht nun leider langsam zuneige. An der Brücke über den Firth of Forth schließt sich der Kreis unserer Reise.

 

     

Wir fahren an Edinburgh vorbei, ohne den touristischen Attraktionen erneut Gelegenheit zu bieten uns zu erfreuen. Stattdessen steuern wir ein 2. Mal auf das kleine Örtchen Melrose zu, um der großen Grenzlandabtei aus dem elften Jahrhundert einen zweiten Besuch abzustatten. Bei unserem ersten Stopp war es schon recht spät am Tag und die Öffnungszeiten liessen keine ausführliche Besichtigung mehr zu. Mit Begeisterung und Fotokamera in der Hand streune ich durch jeden Winkel des Klosters und kann mich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Dazu scheint die Sonne und die dadurch entstehenden Schattenspiele in dem alten Gemäuer unterstreichen das etwas mystische Erscheinungsbild noch zusätzlich.

 

 

        

Jedburgh Abbey ist das letzte touristische Ziel in Schottland auf unserer Reise. Die Klosterruine liegt jedoch mitten in der Stadt und kann uns nicht so in ihren Bann ziehen, wie Melrose Abbey es vermochte.

Wir verlassen das schöne Schottland und sind nun wieder in England unterwegs. Das letzte Teilstück fahren wir wieder die Küste entlang. Es ist jetzt nicht mehr weit bis Newcastle, von wo wir mit der Fähre zurück nach Amsterdam fahren und unseren Urlaub somit beenden